Die steigenden Anforderungen der Evidenz-basierten Ausgestaltung in professionellen Kontexten von Sozialer Arbeit stellt zunehmende Herausforderungen an die Ausbildungsprofile in der Lehre dar. Dies gilt gleichermaßen für die Handlungskompetenzvermittlung in der Ausbildung in Bachelor und Master Studiengängen, sowie die Ausbildung des akademischen Nachwuchses bezogen auf Forschungs- und Lehrvermittlungskompetenz. Der zunehmende Trend zu quantitativen Formen der Vermittlung von Evidenz wird durch die Digitalisierung noch weiter beschleunigt und manifestiert die Notwendigkeit der Verbindung qualitativer und quantitativer Kompetenzen zur Ausbildung einer umfassenden ‘Data Literacy’, also dem verständigen Umgang mit Daten und deren Interpretation. Gerade in der Sozialen Arbeit ist es jedoch wichtig, Datenermittlung und -interpretation als umfassendes Konzept zu vermitteln. Während in der Vergangenheit das Hauptaugenmerk hauptsächlich auf qualitative Formen der Datenerhebung und -analyse gelegt wurde, werden zunehmend von Akteuren der Sozialen Arbeit Kompetenzen verlangt, die eine sinnvolle Verbindung dieser qualitativen Methoden mit quantitativen Methoden in einer zunehmend durch die Digitalisierung vieler Prozesse geprägten Arbeits- und Forschungswelt ermöglichen. Am Beispiel der sozialraumorientierten Arbeit stellt dieser Beitrag neue Möglichkeiten einer Verbindung von qualitativen und quantitativen Methoden in der Netzwerkanalyse vor und diskutiert notwendige Kompetenzprofile sowie Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kompetenzvermittlung in der Lehre unter Berücksichtigung methodischer Kenntnisse, ethischer Fragestellungen und kritischer Reflexionsfähigkeit in einer von Digitalisierung geprägten sozialen Wirklichkeit und vom digitalen Kapitalismus geprägten gesellschaftlichen Gesamtkontexts.